Was ist "Qi"?

In den meisten alten Kulturen ist die Vorstellung selbstverständlich, dass allem, was auf unserer Erde existiert (ob lebendig oder unlebendig) und allen Prozessen des Lebens eine universelle Kraft zugrunde liegt, die als Lebensenergie, Ki, Prana usw. bezeichnet wird. In der chinesischen Kultur wird diese Energie „Qi“ genannt.

Qi kann einerseits Materie werden (wie aus physikalischer Sicht bekannt), andererseits ist es eine Energie, die mit logisch analytischem Denken nicht erklärbar ist, die aber jeder kennt: die Athmosphäre in einem Raum oder das Gefühl, einen Raum zu betreten, in dem „dicke Luft“ herrscht; die Gänsehaut, das Kribbeln, das einem über den Rücken kriecht; die Anziehungskraft zwischen Menschen oder auch ein „sich- nicht- riechen- können“. Intuition, Bauchgefühl, Emotionen- letztlich ist alles eine Form von „Qi“.

 

Aus Sicht der Chinesischen Medizin fließt die Lebensenergie in Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper und sorgt für Gesundheit und Wohlergehen, indem sie die Organe und die verschiedenen Strukturen des Körpers versorgt.

Fließt das Qi gleichmäßig, sind wir gesund und emotional ausgeglichen. Durch ungesunde Lebensweise, schlechte Ernährung, Stress usw. kann der freie Qi- Fluss beeinträchtigt werden- eine sog. „Qi- Stagnation“ entsteht und führt beispielsweise zu Unwohlsein, Schmerzen oder Krankheit. Auch einen Qi- Mangel mit Symptomen wie z.B. Müdigkeit oder Erschöpfung hat jeder schon erlebt.

Über bestimmte Akupunktur- Punkte an der Körperoberfläche können die Meridiane erreicht und ein Qi- Stau gelöst werden, was von meinen Patienten während der Behandlung als ein Gefühl von Wärme, Kribbeln oder auch ein kurzes Ziehen im Bereich um den Akupunkturpunkt beschrieben wird . Gerade bei einer Akupunktur- oder Shiatsu- Behandlung kann also am eigenen Körper erfahren werden, wie sich "Qi" anfühlt.